Das Erlanger Technologieunternehmen ist seit 25 Jahren ein weltweiter Impulsgeber in der Lasertechnologie.

Laserstrahl-Präzisionsbearbeitung – das ist ein für Laien etwas sperriger Begriff, bezeichnet aber ein Anwendungsgebiet, auf dem die Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH zu den führenden Anbietern gehört. Vor Kurzem feierte das Unternehmen, bei dem heute 110 Beschäftigte arbeiten, sein 25-jähriges Bestehen. Seine Maschinen werden weltweit an Kunden aus den Branchen Automobilindustrie, Werkzeugbau, Medizin-, Kommunikations- und Energietechnik geliefert.

„Mit unseren Maschinen werden beispielsweise vollautomatisiert Automobilteile geschweißt, großformatige Schweißbaugruppen hergestellt und Werkzeuge veredelt“, erklärt Geschäftsführer Prof. Dr. Peter Hoffmann.

Vielfach hat sich Erlas technologischen Herausforderungen gestellt, um die Produktionstechnik effizienter zu machen. Ein Beispiel sind lasergeschweißte Führungskästen für Lenksysteme. Erlas hat dafür Fertigungslinien gebaut, mit denen sich diese komplexen und aus acht Einzelteilen bestehenden Schweißbaugruppen vollautomatisiert herstellen lassen. Seit 2012 werden die Führungskästen in mehreren Produktionslinien im In- und Ausland millionenfach produziert und in Fahrzeuge führender Hersteller eingebaut. Das neueste Geschäftsfeld der Erlanger Laserspezialisten ist die ressourcenschonende, additive Fertigung. Damit werden Leichtbauteile ebenso hergestellt wie funktionale Schichten (z. B. zum Schutz vor Korrosion) für den Werkzeug- und Maschinenbau.

Die Vorgeschichte des 1998 gegründeten Unternehmens begann bereits Ende der 80er Jahre, als das Bayerische Wirtschaftsministerium ein Anwenderlabor für Lasertechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg einrichtete. Damit sollte das in der Forschung erarbeitete Wissen zu lasergestützten Fertigungstechnologien (z. B. Laserstrahlschneiden, -schweißen und -härten) in die industrielle Produktion übertragen werden. An der Universität hatten schon seit Mitte der 1980er-Jahre Wissenschaftler am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie und an anderen Lehrstühlen auf den Gebieten der Materialbearbeitung und der Messtechnik mit Lasern geforscht. In den Hochschuleinrichtungen wurde auch der heutige Erlas-Geschäftsführer Peter Hoffmann ausgebildet. Mit seinem damaligen Doktorvater, Professor Manfred Geiger, baute er ab 1993 das Bayerische Laserzentrum (BLZ) als gemeinnützige Forschungsgesellschaft auf und führte dessen Geschäfte bis 1998. Als Ausgründung daraus rief Hoffmann 1998 die Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH ins Leben.

2001 gewannen die Gründer Peter Hoffmann und sein Bruder Dr. Martin Hoffmann den IHK-Gründerpreis Mittelfranken. Im Lauf der Nullerjahre lieferte Erlas seine erste Laserschweißanlage aus, gründete die Niederlassung in Spanien und zog auf ein neues Betriebsgelände in Erlangen. Ab 2010 weitete die Firma das internationale Geschäft aus: Es folgten Lieferungen beispielsweise in die USA, nach Ungarn, Mexiko, China und Japan. In den vergangenen Jahren investierte der Laserspezialist mehrmals in den hauseigenen Maschinenpark. Neben dem Hauptsitz in Erlangen ist Erlas auch mit einem Standort in Amurrio in Spanien vertreten, zudem verfügt die Firma über Vertriebspartner in Brasilien, China und Portugal.

„Sie sind dem Standort Erlangen im vergangenen Vierteljahrhundert treu geblieben, haben hier stetig investiert und sich intensiv in unser regionales Innovations- und Forschungsnetzwerk eingebracht“, sagte IHK-Präsident Dr. Armin Zitzmann anlässlich des Jubiläums. Erlas habe auch Maßstäbe gesetzt, was Forschung und Entwicklung im Mittelstand angeht. Zitzmann hob zudem Peter Hoffmanns Engagement für die IHK hervor, bei der er sich seit vielen Jahren als Mitglied der Vollversammlung und im Fachausschuss „Industrie | Forschung | Technologie“ einbringt.

Quelle: Wirtschaft in Mittelfranken 10-11 | 2023