Die Traversals Analytics and Intelligence GmbH in Uttenreuth ist auf Daten- und Informationsverarbeitung spezialisiert, die sich auf Künstliche Intelligenz (KI) stützt.
Das Start-up nutzt KI- und Big-Data-Technologien, um beispielsweise globale Ereignisse zu recherchieren, potenzielle Bedrohungen oder Compliance-Probleme für Organisationen zu identifizieren und diese fast in Echtzeit darzustellen. Auf diese Weise können Kunden dem Unternehmen zufolge ihre Risiken schneller minimieren und Entscheidungen optimieren. Das System könne mittlerweile über 100 Sprachen automatisch übersetzen. Dies ermögliche es Unternehmen und Organisationen, weltweit mehrsprachige Daten und Informationen aus sozialen Netzwerken ohne großen personellen oder zeitlichen Mehraufwand direkt zu erhalten, selbst mit kleinen Analyse-Teams.
Unter der Ägide eines wissenschaftlichen Beirats integriert Traversals aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Machine Learning, Big Data, KI und Natural Language Processing (NLP) in seine Entwicklungen. Die Traversals-Produkte gliedern sich auf in drei Sparten: öffentlicher Sektor (z. B. Bundeswehr, Behörden mit Sicherheitsaufgaben, Auswärtiges Amt), privatwirtschaftliche Unternehmen sowie Nichtregierungsorganisationen und internationale Organisationen (z. B. Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, Monitoring von Menschenrechtsverletzungen oder Umweltverschmutzungen).
Ein konkretes Beispiel für die Arbeit ist ein Forschungsprojekt, an dem Traversals zusammen mit den Erlanger Stadtwerken, der Technischen Hochschule Nürnberg und dem Polizeipräsidium Mittelfranken beteiligt ist. Es nennt sich „Identifikation von sicherheitsrelevanten Anomalien in kritischen Infrastrukturen“ (ISAKI). Das Vorhaben ist ausgerichtet auf die möglichst frühzeitige Erkennung von seltenen und unerwarteten Anomalien, verursacht durch Kriminalität, Terrorismus oder vergleichbare Bedrohungen in komplexen, räumlich verteilten Anlagen, die mittels der herkömmlichen Steuer-, Regelungs- und Leittechnik der technischen Subsysteme nicht oder zu spät erkannt werden. Das soll die Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall erhöhen.
Ein weiteres Projektbeispiel ist „Prometheus KI“, das das Unternehmen zusammen mit dem „Cyber Innovation Hub“ und dem „Kommando Territoriale Aufgaben“ der Bundeswehr umgesetzt hat. Das System soll beim Erstellen von Lagebildern unterstützen, indem es autonom Informationen zu krisenhaften Ereignissen sammelt und vorab auswertet. Dies soll eine schnellere und zielgenauere Reaktionsfähigkeit derjenigen Kräfte ermöglichen, die zur Hilfeleistung eingesetzt werden.
Traversals ist aus dem Umfeld der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hervorgegangen und wurde 2019 von Dr. Dirk Kolb gegründet. Das Unternehmen ist seit 2019 nach eigenen Angaben kontinuierlich gewachsen und hat mittlerweile zehn feste Mitarbeiter, darunter Entwickler mit Informatik- oder ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund.