Mit dem Siegeszug von Software und IT erweiterte sich der Kundenstamm stetig. Anfang der 90er-Jahre waren Tests von sogenannten Backbone-Systemen für das zu dieser Zeit neu entstehende GSM-Mobilfunknetz eine der Hauptaufgaben von Imbus. Damals wurden die hohen Standards aus der Festnetztelefonie auf die Tests des Mobilfunks übertragen. Auch die spätere Weiterentwicklung auf das UMTS-System und die darauffolgende LTE-Entwicklung wurden von Imbus begleitet. Das Unternehmen musste allerdings auch zwei wirtschaftlich turbulente Phasen überstehen: Ende 2001 gab es eine Krise im Mobilfunksektor, 2009 folgte die globale Finanzkrise. Imbus spürte die Auswirkungen daran, dass die Kunden – mit einer gewissen Zeitverzögerung – wesentlich weniger Testbudgets für ihre Software zur Verfügung hatten. Dies veranlasste die Unternehmensführung zu einem strikten Sparkurs, der zum einen mit Kostensenkungsmaßnahmen einher ging. Zum anderen reduzierten viele Mitarbeiter freiwillig vorübergehend ihre Arbeitszeit, einige nahmen sogar unbezahlten Urlaub. Durch diesen Kurs konnte die Imbus AG im Jahr 2002 einen Umsatzrückgang von 25 Prozent abfedern, ohne Stellen streichen zu müssen, und gleichzeitig die Grundlage für die später auf den Markt gebrachte Lösung „TestBench“ legen.
Die Tests der Software erfolgen bei Imbus u. a. im Testcenter in einer geschützten Instanz, besagter TestBench. Mit einem verschlüsselten Online-Zugriff stehen den Kunden alle Informationen über das Projekt zur Verfügung, zudem werden sie von Projektteams und einem Testmanager begleitet. Darüber hinaus bietet Imbus verschiedene Leistungen wie Testautomatisierung, mobiles Testen, Last- und Leistungstests sowie „Agile Testing“ – eine besonders flexible und schnelle Form des Testens. Ein weiteres Standbein des Unternehmens ist die Akademie, die an verschiedenen Standorten seit über 15 Jahren Weiterbildungen im Software-Engineering durchführt.
Heute gehören rund 270 Mitarbeiter zum Team des noch immer von den Gründern Tilo Linz, Thomas Roßner und Bernd Nossem geführten Unternehmens. Dem Hauptsitz in Möhrendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt sind sie treu geblieben und konnten im vergangenen Geschäftsjahr über 37 Mio. Euro umsetzen. Zudem eröffneten sie u. a. Standorte in München und Köln; in China, Tunesien, dem Kosovo und Kanada bestehen Auslandsdependancen. Zu den Referenzen zählen Firmen wie Siemens, Areva, Sony, HP, Lufthansa und die Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus hat sich Imbus selbst verpflichtet, den CO2-Ausstoß und den Ressourcenverbrauch zu senken. Vor einigen Jahren wurde bei einem Mitarbeiter-Workshop das Umweltschutz-Motto „Think global, act local“ beschlossen und in die Tat umgesetzt. So wurde beispielsweise auf LED-Technik umgestellt, eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen und die Serverlandschaft konsolidiert.