Die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach hat die Zahlen des ersten vollen Geschäftsjahrs seit der Fusion 2017 vorgestellt. Eine leichten Anstieg gab es demnach bei den Gesamteinlagen, die auf 5,1 Mrd. Euro wuchsen, und bei der Kreditvergabe, die auf 3,7 Mrd. Euro kletterte. Bei den Darlehenszusagen verbuchte das Institut einen Zuwachs um ein Drittel, darunter für 34 Existenzgründungen. Auch der Umsatz im Wertpapiergeschäft stieg um zehn Prozent auf 510 Mio. Euro an. Im Immobilienbereich wurden ein Drittel weniger Objekte vermittelt, dagegen verzeichnete die Sparkasse beim Bausparen nach eigenen Angaben ein Rekordjahr.
Beim Zinsgeschäft hat das Kreditinstitut ein Minus von 4,2 Mio. Euro eingefahren. Dies sei durch die Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank verursacht. Allerdings konnte die Sparkasse diesen Rückgang durch eine Steigerung der Provisionserträge und durch die Senkung der Sach- und Personalkosten ausgleichen. So blieb das Ergebnis mit 8,5 Mio. Euro auf Vorjahresniveau, die Bilanzsumme wuchs auf knapp über sechs Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten ging auf knapp 980 zurück.
Die Sparkassen-Vorstände kritisierten bei der Vorstellung der Zahlen die Regulierungswut im Bankensektor, unter der auch ihr Haus leide. „Die Umsetzung der höheren Informations- und Transparenz- sowie Meldepflichten erfordert hohen Zeitaufwand und bindet erhebliche Mitarbeiterkapazitäten“, sagte Vorstandsvorsitzender Johannes von Hebel. „Die Komplexität und die schiere Menge der regulatorischen Anforderungen ist organisatorisch kaum noch leistbar.“ Dem Kostenblock will die Sparkasse mit intensiven Maßnahmen bei der Digitalisierung begegnen, z. B. mit Videoberatung oder Transaktionen per Sprachassistent.